Brainware vor Software!
Was sich ändert durch SaaS Systeme.
In der heutigen digitalen Landschaft sind Conversion und Tracking unverzichtbare Bestandteile jeder erfolgreichen E-Commerce-Strategie. Diese Begriffe sind nicht nur Fachjargon, sondern essenzielle Werkzeuge, die den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg einer Online-Plattform ausmachen können.
Conversion bezieht sich auf die Umwandlung von Website-Besuchern in zahlende Kunden oder die Erreichung anderer wichtiger Ziele, wie Anmeldungen oder Downloads. Die Conversion Rate (CR) ist ein entscheidender KPI, der zeigt, wie effektiv eine Website ihre Besucher in Kunden umwandelt. Eine hohe Conversion Rate bedeutet, dass die Website gut gestaltet ist, relevante Inhalte bietet und die Bedürfnisse der Nutzer erfüllt.
Die Rolle von Conversion und Tracking in der E-Commerce-Konzeption ist essentiell wichtig und bringt von Anfang an die Disziplinen ins Spiel, die das Business hinterher sowieso machen muss, dann aber mit vielen Schwierigkeiten und Mehrkosten.
Mit anderen Worten heisst das aber auch, dass Agenturen und Kunden nicht mehr so arbeiten sollten, wie in den letzten 15 Jahren. Bisher war der Verlauf immer, dass ein paar Hersteller eingeladen wurden und nach dem die Software ausgesucht wurde, gab es dann einen Anbieter-Pitch und die Agentur wurde ausgewählt. Der Hersteller wurde aufgrund eines Feature Vergleichs, Marketing Slides und Kosten entschieden. Die Agenturen kamen mit Entwürfen zum UX und UI. Das funktioniert so nicht mehr.
Bevor ich über UX/UI sprechen kann muss ich erstmal die Ziele der CX verstanden haben.
Ein kleines Beispiel eines Weinhändler.
Ein Weinhändler möchte im Commerce nicht zwingend mehr Produkte im Warenkorb haben. Wenn zum Beispiel ein langjähriger Bestandeskunde einmal im Monat 12-18 Flaschen (Average Order Value) bestellt und ich ihm dann ein Abverkauf von 80 reduzierten Flaschen erlaube, heisst dass er 4 Monate nicht wieder kommt (Repeat Purchase Rate). Hier kann ich ihn aber im Worst Case verlieren. Anstelle dessen macht es mehr Sinn den Kunden zum Kauf von teureren und besseren Weinen zu begleiten. Dies sind zwingende Gedanken, die ich mir machen muss, bevor ich in eine Konzeption eines Commerce Systems gehe. Dies ist nur ein Beispiel von zwei KPI wie sie ineinander verknüpft sind und für jeden Kunden anders sind.
Um mal eine Übersicht von KPIs zu geben hier mal eine unvollständige Liste für den Conversion Bereich.
Wichtige KPIs im Bezug Conversion (Liste nicht abschliessend, Traffic fehlt komplett)
Click-Through Rate (CTR): Der Prozentsatz der Nutzer, die auf einen Link oder eine Anzeige klicken. Eine hohe CTR zeigt, dass die Anzeige oder der Link relevant und ansprechend ist. Hier geht es um Traffic Bewertung und Zielgruppen.
Cost per Acquisition (CPA): Die Kosten, um einen neuen Kunden zu gewinnen. Ein niedriger CPA ist ein Zeichen für effiziente Marketingmassnahmen.
Average Order Value (AOV): Der durchschnittliche Bestellwert pro Kunde. Ein höherer AOV bedeutet, dass Kunden mehr pro Bestellung ausgeben. Muss nicht immer positiv sein, wenn dadurch die Repeat Purchase Rate sinkt.
Customer Lifetime Value (CLV): Der gesamte erwartete Wert eines Kunden während seiner gesamten Beziehung zum Unternehmen. Ein hoher CLV zeigt, dass Kunden langfristig wertvoll sind.
Bounce Rate: Der Prozentsatz der Besucher, die die Website verlassen, ohne eine Aktion durchzuführen. Eine niedrige Bounce Rate deutet auf eine ansprechende und relevante Website hin. Dies ist ein SEO und Kampagnen Bewertungs-KPI.
Pages per Session: Die durchschnittliche Anzahl der Seiten, die ein Nutzer pro Sitzung besucht. Mehr Seiten pro Sitzung können auf eine hohe Nutzerinteraktion hinweisen, kann aber auch bedeuten, dass der Kunde abgelenkt wird und die Conversion nicht funktioniert.
Session Duration: Die durchschnittliche Dauer einer Sitzung auf der Website. Längere Sitzungen können auf eine hohe Nutzerbindung hinweisen.
Repeat Purchase Rate: Der Prozentsatz der Kunden, die erneut bei dir kaufen. Eine hohe Wiederkaufsrate zeigt, dass Kunden zufrieden sind und deinem Unternehmen treu bleiben.
Churn Rate: Der Prozentsatz der Kunden, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums abspringen oder nicht mehr aktiv sind. Eine niedrige Churn Rate ist ein Zeichen für hohe Kundenbindung oder Relevanz im Markt.
Gross Margin: Der Unterschied zwischen Umsatz und den direkten Kosten der verkauften Waren. Eine hohe Bruttomarge zeigt, dass das Unternehmen profitabel arbeitet. Kaufen die Kunden nur Lock Angebote, dann sinkt dieser Wert und damit muss das Upselling genauer betrachtet werden.
Time to Purchase: Die durchschnittliche Zeit, die ein Nutzer benötigt, um eine Kaufentscheidung zu treffen. Eine kürzere Zeit bis zum Kauf kann auf eine effektive Verkaufsstrategie hinweisen. Gerade für Dienstleistung ein enorm wichtiger Wert.
Return Rate: Der Prozentsatz der gekauften Artikel, die zurückgegeben werden. Eine niedrige Rücklaufquote deutet auf eine hohe Produktzufriedenheit hin.
Wenn das bis jetzt einleuchtend war, dann muss jetzt auch ein Umdenken im Prozess einsetzen. Da heutzutage die Software aber gemietet ist, kommt erst die Konzeption und dann die Software. Brainware vor Software! Ich passe die Software nicht mehr an, sondern ich konzipiere erst und suche dann die Komponenten aus. Also die Reihenfolge ist nicht mehr Software-Anbieter vor Agenturen, sondern andersherum.
Conversion und Tracking sind heute unverzichtbare Bestandteile jeder E-Commerce-Konzeption. Sie bieten die notwendigen Einblicke und Daten, um die Benutzererfahrung zu verbessern, Marketingstrategien zu optimieren und messbare Ergebnisse zu erzielen.
Was denkt ihr? Ich freu mich auf ein Gespräch mit leckerem Kaffee.